Was ist Blutdruck?

Unter Blutdruck wird der Druck verstanden, der im Adersystem des Menschen herrscht. Indem sich der Herzmuskel zusammenzieht, pumpt er das Blut durch die Arterien des Körpers. Diese setzen dem hineindrängenden Blut einen bestimmten Widerstand entgegen, ähnlich einem Gartenschlauch, bei dem auch Wasser gegen einen Widerstand hindurch läuft. Was der Arzt bei Ihnen als Blutdruck misst, wird bestimmt durch den Gefässwiderstand, die Pumpkraft des Herzmuskels und durch das Blutvolumen. Der Blutdruck wird in „mmHg“ (Millimeter-Quecksilbersäule) angegeben. Dabei wird zwischen dem oberen (systolischen) und dem unteren (diastolischen) Druck unterschieden. Der obere Wert entspricht dem Druck in den Gefässen in der Schlagphase des Herzens. Der untere Wert bezeichnet den Druck in der Ruhephase zwischen zwei Herzschlägen. Die Blutdruckregulierung erfolgt über fein abgestimmte Vorgänge, an denen sowohl Hormone als auch das Nervensystem beteiligt sind.
Der ideale Blutdruck

Der ideale Blutdruck liegt 120/80 mmHg. Von Bluthochdruck (Hypertonie oder Hypertonus) spricht man, wenn der Druck in den Arterien dauerhaft auf einen Wert von über 140/90 mmHg gesteigert ist. Der Blutdruck ist natürlichen Schwankungen unterworfen. So sind die Werte am frühen Morgen oder bei Anstrengungen und Stress am höchsten und während dem Schlaf am tiefsten. Ein einmaliges Blutdruckmessen reicht demnach nicht aus, um eine verlässliche Diagnose zu stellen. Werden aber bei mehreren Blutdruckmessungen an verschiedenen Tagen oder während einer 24h-Messung erhöhte Werte festgestellt, ist eine Behandlung ratsam. Die Entscheidung, ob der Blutdruck behandlungsbedürftig ist oder nicht, hängt nicht nur von der Druckhöhe ab, sondern vom Gesamtrisiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Eine entscheidende Rolle spielen weitere Krankheiten, beispielsweise das Metabolische Syndrom oder ein Typ-2-Diabetes. Aber auch gewisse Lebensumstände, wie bewegungsarme Lebensweise, Rauchen oder Übergewicht werden berücksichtigt.
Bluthochdruck kann im Prinzip jeden treffen, es gibt aber einige Risikofaktoren, welche die Entstehung begünstigen. Dazu gehören unter anderem:

Bei Frauen wirkt sich zusätzlich die Hormonumstellung in den Wechseljahren ungünstig auf den Bluthochdruck aus. Faktoren unseres Wohlstandslebens bleiben aber die Hauptauslöser.
Ursachen

Die genaue Ursache für den Bluthochdruck bleibt oft im Dunklen. In der Mehrzahl aller Fälle lässt sich keine organische Ursache finden. Mediziner nennen dies primäre oder essenzielle Hypertonie. Überdurchschnittlich oft tritt die primäre Hypertonie in Zusammenhang mit anderen Erkrankungen wie Übergewicht (vor allem dem Bauchfett), Typ 2-Diabetes und hohen Blutfettwerten auf. Ärzte sprechen vom Metabolischen Syndrom. Nur 10-20% der Hypertoniker haben eine sogenannte sekundäre Hypertonie. Hier tritt der Bluthochdruck in Folge einer Organ- oder Systemerkrankung auf. Beispiel ist die renale (durch eine Nierenerkrankung bedingte) Hypertonie, die aufgrund einer Verengung der Nierenarterien, entzündlicher Nierenerkrankungen oder eines Tumors entstehen kann. Ein anderes Beispiel ist das Auftreten eines Bluthochdrucks beim Diabetes mellitus infolge von Nierenveränderungen, die durch längerfristig erhöhte Blutzuckerwerte verursacht werden. Auch bestimmte Medikamente können zu einer Erhöhung des Blutdrucks führen wie z.B.

    Antibabypille
    Cortisonpräparate
    Antirheumatika

Bluthochdruck ist eine Volkskrankheit
Erste Anzeichen

Bluthochdruck verursacht normalerweise über lange Zeit kaum Beschwerden. Erste Anzeichen können sein:

    Schwindelgefühle
    Klopfende Kopfschmerz vor allem am Hinterkopf
    Müdigkeit
    Nasenbluten
    Kurzatmigkeit
    Nervosität

Diese Symptome können erste Warnhinweise sein, deuten aber nicht zwangsläufig auf einen erhöhten Blutdruck hin, denn auch andere Erkrankungen weisen ähnliche Begleitbeschwerden auf. Treten die Beschwerden aber über einen längeren Zeitraum regelmässig auf, sollten Sie Ihren Blutdruck kontrollieren lassen.
Bluthochdruck – die Folgen

Der Körper ist bemüht durch eine Gegenregulation, die Organversorgung und einen gesunden Blutdruck aufrecht zu erhalten. Das ist mit ein Grund, weshalb die Hypertonie oft so lange nicht entdeckt wird. Langfristig erhöhte Blutdruckwerte können Organe wie das Herz, Nieren aber auch die Gefässe schädigen. Dadurch wird die körpereigene Gegenregulation unwirksam. Erst dann treten Warnhinweise auf, die von diesen Organen kommen, beispielsweise ein Angina pectoris-Anfall. Am häufigsten führt chronischer Bluthochdruck zu einer Arterienverkalkung. Mit steigendem Alter ist dies zwar ein natürlicher Prozess, aber ein Bluthochdruck beschleunigt ihn. Durch die beschleunigte Arterienverkalkung steigt auch das Risiko eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts. Zudem wird der Herzmuskel über die Jahre geschwächt, wenn er fortwährend gegen einen hohen Druck anpumpen muss. Eine Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) ist die Folge.
Der ideale Blutdruck liegt bei 120/80 mmHg.
Therapie von hohem Blutdruck

Als allererste Massnahme wird im Falle einer primären Hypertonie eine Änderung des Lebensstils angestrebt. Folgende Änderungen können helfen den Blutdruck zu reduzieren:

    Regelmäßige, körperliche Bewegung,
    Gewichtsreduktion,
    Nikotinabstinenz,
    wenig Alkohol,
    Entspannungsübungen (z.B. Autogenes Training),
    gesunde Ernährung
    Einschränkung des Salzkonsums unter vier bis sechs Gramm pro Tag.

Bei sekundärer Hypertonie helfen die allgemeinen Maßnahmen nicht, es muss die Grunderkrankung behandelt werden. Eine Einengung der Nierenarterien lässt sich beispielsweise weiten. Greifen die Massnahmen der Lebensstilumstellung nicht, oder zu wenig wird eine medikamentöse Therapie eingeleitet.  Eine leichte bis mittlere Hypertonie kann man mit natürlichen Heilmitteln behandeln. Eine schwere Hypertonie muss mit chemischen Medikamenten behandelt werden, die der Arzt richtig auswählen und einstellen muss.

(Quelle meinegesundheit-online.ch)